Die erste Welt
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Vornehmlich die dunklen Seiten der Kindheit und Jugend hat der Schweizer Schriftsteller Ju¿rg Amann bisher beschrieben. Nun wendet er sich dem anderen, schwierigeren Teil zu: der Beschreibung des Hellen, des Lichts. Dessen es schließlich auch bedarf: um die Schatten zu werfen. In das hinein, was er 'Die erste Welt' nennt. Die Welt, die man vorfindet, wenn man zur Welt kommt. Jeder hat seine, jede hat ihre. Um der Gefahr der Idyllik, des Kitsches dabei von vornherein entgegenzutreten, setzte sich Amann strenge formale Regeln: Jedem Motiv aus dem großen Motivfeld der Kindheit und Adoleszenz widmet er jeweils nur einen einzigen Satz. In ihn muß alles gefaßt sein, was ins Kraftfeld der spezifischen Erinnerung gerät. Erst wenn sich diese Erinnerung erschöpft, wenn das Motiv als Gravitationszentrum seine Anziehungskraft verliert, kommt auch der Satz zum Ende. Und in der Pause, auf dem Rastplatz der Leerzeile, die das eine Motiv vom nächsten trennt, wird wieder Kraft geschöpft fu¿r den neuen Absprung, fu¿r den nächsten Satz. So immer weiter, in einer Art - paradox ausgedru¿ckt - kontrollierter écriture automatique, bis ans Ende der Erinnerungskette, bis zum letzten Punkt, mehr den Gesetzen der Musik gehorchend als den Gesetzen der Prosa. Eingefaßt ist alles in einen Auftakt, der den Ton angibt, und eine Coda, die ihn zuru¿cknimmt. Das Haus ist die Mitte, vom Haus aus immer weiter hinaus breitet sich in konzentrischen Kreisen die Lichtwelle aus, ins Haus fließt sie am Ende wieder zuru¿ck.
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