Die Entwicklung zivilgesellschaftlicher Strukturen in der Türkei (2002-2010)
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Die Türkei hat seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts den dynamischsten Transformationsprozess seit der Gründung der Republik erlebt. Das wichtigste Kennzeichen dieses Wandels ist dabei die Abkehr vom autoritären nation building hin zu einer partizipativen Zivilgesellschaft. Deren Entstehung und Entwicklung stellen jedoch ein bisher nur wenig erforschtes Thema dar. Die vorliegende Arbeit behandelt diesen Prozess unter zwei Hauptaspekten: Dem Aufbau der Zivilgesellschaft und den Veränderungen im politischen System. Dabei analysiert die Autorin auf politikwissenschaftlicher Grundlage und in historischer Perspektive das Spannungsverhältnis zwischen den Anforderungen eines Nationalstaates und seinen Umgang mit der Vielfalt einer aufkommenden Zivilgesellschaft, wobei sich die Untersuchung auf dem Zeitraum zwischen 2002 und 2010 konzentriert.
Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob und wie sich die zivilgesellschaftliche Entwicklung gegen tief verwurzelte machtelitäre Strukturen durchsetzen und damit einen Beitrag zur Entwicklung einer partizipativen Demokratie in der Türkei leisten kann. Es zeigt sich, dass eine dynamische Entwicklung der Zivilgesellschaft in einem breiten Spektrum von humanitärer Hilfe bis hin zum Monitoring bei der Umsetzung internationaler Rechtsnormen stattfindet. Dabei wird auch deutlich, dass das Rechtssystem von der Verfassung bis hin zu den individuellen Rechten und der politische Kultur noch immer stark von den Interessen des unitären Nationalstaates geprägt ist und sich die Türkei gegenwärtig in einem hochkomplexen Übergangsprozess befindet.
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