Die Entstehung des Holocausts und der "Schulenstreit". Eine Synthese der Erklärungsmodelle
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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1, 0, Universität Bremen, Veranstaltung: Der Holocaust in seiner europäischen Dimension: Themen, Methoden und Probleme der Holocaustforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung des Holocausts. Historiker debattieren hierzu seit Ende der 1960er Jahre und wählen dabei entweder strukturalistische oder intentionalistische Erklärungsmodelle. Während der Strukturalismus von einer Dynamik ausgeht, die sich während des Krieges entwickelt habe und eine steigende Radikalisierung zur Folge hatte, geht der Intentionalismus davon aus, dass Hitler den Holocaust schon sehr früh plante und dieser durch seinen Willen erst zustande kommen konnte. In dieser Arbeit werden beide "Schulen" besprochen, indem Werke ihrer wichtigsten Vertreter dargestellt werden. Abschließend verfolgt die Hausarbeit allerdings den Versuch, von der einseitigen Positionierung, sprich entweder Strukturalismus oder Intentionalismus, wegzukommen und eine Verbindung aus beiden, einen synthetisierenden Ansatz, zu finden. Zuerst werden die intentionalistischen Interpretationsansätze von Lucy Dawidowicz und Eberhard Jäckel dargelegt. Anschließend werden Unterschiede sowie Übereinstimmungen ausgemacht und die Ansätze kritisch bewertet. Die genauere Betrachtung ihrer Monographien ist für die Beantwortung der Fragestellung essenziell, da diese Hitlers Rolle am Holocaust, anhand seiner eigenen Zitate, teils überzeugend einzuordnen wissen. Im darauffolgenden Kapitel werden Texte von Martin Broszat und Hans Mommsen, zweier strukturalistischer Vertreter, nach denselben Kriterien bewertet wie die von Dawidowicz und Jäckel. Ihre Texte sind von zentraler Bedeutung für den Diskurs, da Mommsen zu Lebzeiten als Hauptverfechter des Strukturalismus galt und Broszats Thesen später von Christopher Browning aufgegriffen wurden, um eine synthetisierende Interpretation zum Entscheidungsprozess des Holocausts vorzulegen. Eben dieser synthetisierende Ansatz wird nach der strukturalistischen und intentionalistischen Deutung genauer betrachtet und alle drei einer abschließenden Evaluation unterzogen. Dabei soll die Hauptfragestellung final beantwortet werden und die Ergiebigkeit von eindeutigen Positionierungen bzw. von synthetisierenden Interpretationsansätzen bewertet werden.
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