Die Deutung im therapeutischen Prozeß
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Kurzbeschreibung: Die mentale Evolution, die gesellschaftlichen Bedingungen und die Entwicklung der Psychoanalyse führten zu einem historischen Wandel im Deutungsprozeß. Für die Selbstpsychologie bezieht sich die Deutung auf die Entwicklung des Selbst im Lebenszyklus und hat therapeutisch tiefgreifende Konsequenzen, wie die Auswirkungen der Deutung auf das Erleben von Patienten, die Bedeutungen der Unterbrechung und Wiederherstellung der therapeutischen Beziehung und die Einbeziehung einer Perspektive multidimensionaler Motivationssysteme, die eine duale Triebtheorie ablösen.
Der historische Wandel im Denken der Psychoanalyse führte vom Deuten des Unbewußten zum Deuten als Brücke zwischen Vergangenem und Gegenwart und eröffnet die Einsicht in vergangene und gegenwärtige Beziehungserfahrungen. Die psychoanalytische Selbstpsychologie als eine einflußreiche zeitgenössische Theorieströmung innerhalb der Psychoanalyse beschäftigt sich mit der Entwicklung des Selbst im Lebenszyklus unter dem Aspekt selbst- und wechselseitig regulativer Prozesse, so wie diese sich im therapeutischen Prozeß äußern. Die Deutungen beziehen sich nicht mehr nur auf ein duales Triebsystem, sondern schließen neben Störungen der narzißtischen Entwicklungslinie ein multidimensionales Motivationssystem mit ein. Neben der Deutung psychosozialer Konflikte werden in den letzten Jahren auch Defizite als nicht ermöglichte Beziehungserfahrung mittels Deutung bewußt gemacht.
Das Wesen der Deutung als der wesentlichsten therapeutischen Intervention in analytisch orientierten Therapieverfahren liegt in dem genauen empathischen Erfassen der Situation und der Vermittlung von affektiv-kognitiven Einsichten aus früheren und jetzigen Beziehungserfahrungen. Dabei ist nicht nur die Weitergabe von Einsichten wichtig, sondern auch, wie der Patient den Therapeuten und dessen Deutung erlebt. Deutungen können auch dazu führen, daß Patienten sich mißverstanden fühlen und der therapeutische Kontakt unterbrochen wird. Durch eine therapeutische Intervention muß die gemeinsame Basis dann aktiv wiederhergestellt werden. Wird eine Sequenz von Deutungen zurückverfolgt, so läßt sich der Erfolg oder Mißerfolg des therapeutischen Vorgehens evaluieren.
Mit Beiträgen von:
H. Kilian, E.S. Wolf, J. D. Lichtenberg, A. Ornstein,
P. Ornstein, H.-P. Hartmann und W. Milch
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