Die Deutschen und das europäische Mittelalter
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Lange bevor Deutschland entstand, begann seine Auseinandersetzung mit dem westlichen Europa. Das ist nur scheinbar paradox, denn mit den Rheinlanden und dem Land südlich der Donau haben die Deutschen teil am Gebiet der alten lateinisch-christlichen Ökumene des weströmischen Reiches, und bis an die Ufer von Elbe und Saale bewohnen sie einen einst durch die Franken erschlossenen Raum.Das, was sie selbst an christlich-fränkischer Substanz erworben hatten, trugen sie seit dem Hochmittelalter weiter nach Osten in die slawischen Siedlungsgebiete: Was sich die Menschen östlich der Elbe im Hochmittelalter aneigneten, kannte man zwischen Weser und Elbe seit dem zehnten, im Rhein/Weser-Raum seit dem achten und neunten Jahrhundert, und den Bewohnern der Rheinlande war es seit der römischen Zeit vertraut. Zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands liegen also tausend Jahre Entwicklungsgeschichte.Dass die große europäische Zivilisationsgrenze immer quer durch Deutschland verlief und sich in Schüben nach Osten verlagerte, prägt die deutsche Geschichte und prägt unsere Gegenwart. Wie tief greifend der Westen die Bildung der deutschen Nation beeinflusste, in welchem Maße und in welcher Weise sich westliche Traditionen und Auffassungen in Wissenschaft, Religion, Lehre, Rechtswesen , Verwaltung und Staatenbildung niederschlugen und durchsetzten, zeichnet dieser reich mit Bildern und Karten versehene Band eines der profiliertesten deutschen Mediävisten nach.
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