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Die DDR im Blick der Stasi 1971

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Das Jahr 1971 war für die SED einschneidend: Im Mai vollzog sich mit dem erzwungenen Rücktritt Walter Ulbrichts der einzige Machtwechsel in der DDR vor dem Sturz der Diktatur 1989. Unter dem neuen Generalsekretär Erich Honecker stieg Staatssicherheitsminister Mielke in das Politbüro auf. Mit den Berichten des MfS sollte die Herrschaft auch der neuen SED-Führung gesichert werden: Stimmungsberichte warnten vor der wachsenden Unzufriedenheit über die Versorgungslage ebenso wie Mielke eine hoch geheime Einschätzung zur Wahl Honeckers vorlegte. Missstände in den Prestigeprojekten der DDR-Wirtschaft und eklatante Schwierigkeiten der Energieversorgung machten deutlich, dass der von Honecker gewollte Umbau der DDR-Wirtschaft schwierig werden würde. Nicht zuletzt musste die SED-Führung feststellen, dass zehn Jahre nach der Grenzschließung spektakuläre Fluchten an der Tagesordnung waren. Zugleich zeichnete sich ab, dass die Mauer durch die Viermächte-Vereinbarung über Berlin und das Transitabkommen erste Löcher bekommen würde.
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