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Die chemische Bindung

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In der Lehrbuchliteratur gibt es schon eine Reihe von elemen­ taren Einfiihrungen in die Theorie der chemischen Bindung, die den Studenten der Chemie mit diesem Kernstiick des theoretischen Tells seiner Wissenschaft bekannt machen sollen. Die hier vorgelegte Ausarbeitung von V orlesungen, die ich in Frankfurt gehalten habe, ware lediglich eine Parallelerscheinung zu diesen Biichern im Bereich der deutschen Literatur (in der bisher ein Buch mit gleicher Absicht fehlt), wenn sie sich nicht im Aufbau merklich von den mir bekanntenDarstellungen unterscheiden wiirde. Die bekannten Biicher fiihren die unumganglichen Elemente der Quantenphysik in der Regel in korpuskularer Sprache ein. Da bei Verwendung dieser Sprache chemische Bindung erst auf den hoheren Stufen der Theorie verstanden werden kann, verliert del' Leser so meistens den Zusammenhang der Bindungsphanomene mit den im System der Quantentheorie erfaf3ten experimentellen Grundtatsachen aus dem Auge. Da nun auf3erdem bei der iiblichen Beschrankung auf die Diskussion des Einkorperproblems ("mole­ cular orbitals") gerade diejenigen Teile der Theorie sowieso wieder iiber Bord geworfen werden, deren Einfiihrung zunachst so gro13e Schwierigkeiten gemacht (bzw. unklare Vorstellungen erzeugt) hat, schlen es mir mehr Sinn zu haben, den Weg zur Quantentheorie vom klassischen Feldblld her zu nehmen, die korpuskulare also durch die undulatorische Sprache zu ersetzen. Chemische Bindung ist, so gesehen, ein schon klassisch verstandliches Phanomen, eine Tat­ sache, deren didaktische Bedeutung bisher nach meiner Meinung unterschatzt worden ist. Denjenigen, die mich durch Kritik unterstiitzt haben, mochte ich auch an dieser Stelle herzlich danken.
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