Die Botschaft zwischen den Zeilen: Staats- und Ideologiekritik im argentinischen Film während der Militärdiktatur (1976-83)
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Argentinien, 24. März 1976 - Ein Militärputsch beendet die konfuse politische Situation, die mit der Heimkehr und dem anschließenden Tod von Präsident Juan Domingo Perón im Land losgebrochen war. Dieses Datum ist gleichzeitig der Auftakt einer 8jährigen Gewaltherrschaft, in der die Militärdiktatur allem linksgerichteten Gedankengut den offenen Kampf ansagt. Dieser ideologischen "Säuberung" fallen mehr als 30.000 Menschen - viele von ihnen Studenten und Intellektuelle - zum Opfer. Sie verschwinden spurlos. Andere verlassen unter der Bedrohung ihres Leben fluchtartig das Land. Diese verstummten Stimmen hinterlassen eine große Leere in der kulturellen Landschaft Argentiniens. Eine thematische und diskursarme Leere, die sich auch auf den nationalen Kinoleinwänden ausbreitet. Die rigide Zensur zwingt die Filmemacher zur freiwilligen Rezension ihrer Werke, woraufhin sich ein Großteil sich in eine innere Verbannung begibt. Die Studie versucht aufzuspüren, unter welchen einschränkenden Bedingungen die zurückgebliebenen Regisseure, Produzenten und Autoren ihrer Arbeit während der Militärdiktatur Videlas, dem sogenannten "Proceso de Reorganisación Nacional", nachkommen konnten. Welchen Gefahren sie ausgesetzt waren und mit welchen narrativen, ästhetischen oder ökonomischen Mitteln sie einen Weg zu ergründen versuchten, der an der Zensurbehörde vorbeiführen konnte. Zeitzeugenberichte von Regisseuren und Autoren (u.a. Mario Sábato, Manuel Antín, Héctor Olivera) geben darüber Aufschluss, wie dünn die Linie zwischen Tod und Leben war - wie groß die Angst, sie zu überschreiten.
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