Die Bekämpfung der Beulenpestepidemie. Motivationen und rassistische Denkweisen gegenüber Chinesen und Chinesinnen
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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1, 0, Freie Universität Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), Veranstaltung: Seminar: Von Pest, Cholera und neuen Viren: Seuchen als Sozial- und Kulturgeschichte (13228), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Arbeit wird untersucht, welche Denkweisen und Motivationen den Pestbekämpfungsmaßnahmen der Gesundheitsbehörden San Franciscos zugrunde lagen und ob diese als rassistisch zu bezeichnen sind. Auch Gründe für diese Denkweisen, besonders die rassistischen Ressentiments gegenüber Chines:innen, werden im Zuge der Analyse der Ereignisse erörtert.Seuchen stellen seit jeher eine Herausforderung für die soziale Stabilität von Gesellschaften dar. Sie können zu ihrem Zusammenbruch führen oder seltener zu einer Stabilisierung des Herrschaftssystems. In vielen Pandemien der jüngeren Vergangenheit versuchten Regierungen und Gesundheitsbehörden, eine Stabilität durch Schuldzuweisungen an Minderheiten zu ermöglichen. Beispielhaft genannt seien hier die Ausgrenzung homosexueller Menschen während der HI-Virus-Pandemie und der Rassismus, den Chines:innen und Asiat:innen zu Beginn der COVID-19-Pandemie weltweit, insbesondere aber in den USA, erleben mussten.Von einem solchen Bruch des Gesellschaftsvertrages zwischen Herrschenden und Beherrschten waren auch die in Kalifornien lebenden Chinesen und Chinesinnen im 19. und 20. Jahrhundert getroffen. Als zur Jahrhundertwende die Beulenpest am Hafen der Stadt auftrat, wurden die Bewohner:innen Chinatowns wie auch schon bei anderen Seuchen zuvor zu den Schuldigen erklärt. Maßnahmen der Gesundheitsbehörden zur Pestbekämpfung trafen fast ausschließlich sie, nicht aber die Angehörigen der amerikanisch-weißen Mehrheitsgesellschaft.
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