Die aztekische Schöpfungsmythologie und ihre Bedeutung für das aztekische Religions- und Selbstverständnis
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1, 0, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Religionswissenschaft), Veranstaltung: Ursprungsmythen und Wandersagen der Azteken, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Volk der Azteken, dessen Bezeichnung sich von ihrer mythischen Urheimat Aztlan herleitet, konnte in einem raschen Aufstieg im 14. Jahrhundert die Vormachtstellung über weite Gebiete Mesoamerikas erobern, die es auch bis zu seiner Eroberung im frühen 16. Jahrhundert durch die spanischen Konquistadoren unter Hernán Cortés behauptete. Die erstaunten Europäer fanden neben einer aus Wanderkriegern und sesshaften Ackerbauern geformten Gesellschaft eine theokratische Staatsform vor, deren elementarer Bestandteil das sakrale Menschenopfer zu sein schien. Umso weniger verwundert es, dass die europäischen Christen anfangs nicht in der Lage waren, die brutal erscheinende Wirklichkeit der aztekischen Gedankenwelt nachzuvollziehen, und sie daher tiefste Abscheu empfanden. Das Ziel dieser Arbeit soll darin liegen, in der aztekischen Schöpfungsmythologie einen Schlüssel zu finden, um die auf den ersten Blick tatsächlich dramatische und menschenverachtende Religiosität der Azteken zu ergründen und sich ihres Selbst- und Weltbildes gewahr zu werden.
Im Folgenden sollen zunächst die wesentlichen historiografischen Quellen kurz skizziert und ihre Bewertung in der Forschung wiedergegeben werden, bevor versucht wird, das aztekische Geschichtsverständnis zu erfassen und in einem ersten Schritt etwaige Verknüpfungen zwischen sakraler und profaner Ebene herauszuarbeiten. Im Anschluss sollen grundlegende Merkmale aztekischer Religiosität, im Einzelnen das aztekische Pantheon, die Wirksamkeit der Gottheiten und die drei verschiedenen Totenreiche näher erläutert werden, um eine geeignete Ausgangslage für die abschließende Analyse zu schaffen, die sich mit dem Mythos der fünf Weltalter und seiner Bedeutung für die aztekische Religions- und Geschichtsauffassung befasst.
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