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Die Arbeit des Negativen

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Negativität ist zu einer Signatur des modernen, nachmetaphysischen Denkens geworden. Negativistische Philosophie versagt sich den direkten Zugang zum Ganzen und Affirmativen, um in der Negation des Defizienten und Nichtseinsollenden Wahrheit zu erfassen. Konzepte einer negativen Metaphysik, einer negativen Theologie, einer negativen Dialektik, einer negativen Ethik oder negativen Anthropologie bringen in unterschiedlichen Perspektiven die zentrale Stellung der Negativität in der menschlichen Lebenswelt und im Denken zum Tragen. In vielfältigen Ortsbestimmungen neuerer Philosophie fungiert die Idee des Negativen als methodisches Leitkonzept.Die unterschiedlichen Perspektiven und Fragerichtungen, unter denen das Negative zum Thema wird, stehen nicht berührungslos nebeneinander. Um die Konstellationen des Negativen zu verdeutlichen, gilt es, sie in ihrer Differenz wie in ihrer Verschränkung zu erfassen. Der vorliegende Band geht dieser Aufgabe nach, indem er den Umgang mit Negativität gleichzeitig in einem spezifischen theoretischen Horizont - im Gespräch zwischen Philosophie und Psychoanalyse - zur Sprache bringt, die beide in herausgehobener Weise mit Negativität befasst sind. Dieses Gespräch, das für beide Seiten eine fruchtbare Herausforderung darstellt, gewinnt eine besondere Prägnanz mit Bezug auf die verhandelte Themenstellung. Dies insofern, als das Problem der Negativität in der Psychoanalyse in verschärftem Profil in den Blick kommt, sowohl in methodisch-hermeneutischer Sicht - als paradigmatischer Umgang mit verborgenem, verzerrtem Sinn - wie in inhaltlicher Sicht als theoretische und therapeutische Auseinandersetzung mit Formen des Verfehlens und des Leidens. Der Vergleich unterschiedlicher Zugänge und theoretischer wie praktischer Konzepte soll verdeutlichen, in welcher Weise die psychoanalytische Explikation und die philosophisch-begriffliche Arbeit am Negativen sich gegenseitig in Frage stellen, sich produktiv herausfordern oder sich ergänzen können.Emil Angehrn / Joachim KüchenhoffEinleitungI. Konzepte und Konstellationen der NegativitätEmil AngehrnDispositive des Negativen. Grundzüge negativistischen DenkensIngolf U. DalferthIst radikale Negativität möglich?Thomas RentschNegativität und dialektische SinnkonstitutionChristian GrünySchmerz, Übertreibung, Konstellation. Adorno an den Grenzen des NegativenII. Erfahrungen des NegativenAlice Holzhey-KunzLeiden an der ontologischen NegativitäBurkhard LiebschEinsetzen und Aussetzen des Negativen. Bestandsaufnahme und Perspektiven phänomenologischer Revision negativistischen DenkensGerhard SchneiderDie Konzeption personaler Identität in einer negativitätstheoretischen PerspektiveIII. Der Umgang mit dem NegativenDorothee C. von Tippelskirch-EissingGlaube als negative FähigkeitRolf-Peter Warsitz¿Symbolische Nichtung¿ und ¿negative capability¿. Die Arbeit des Negativen im psychoanalytischen ProzessJoachim KüchenhoffZu den Voraussetzungen und Grenzen produktiver Negativität - eine psychoanalytische PerspektiveTimo StorckAnderes Verstehen. Negativität und freie Assoziation in einer psychoanalytischen HermeneutikIV. Die Ethik des NegativenTilo WescheMenschenwürde als die Basis für die Achtung der MenschenrechtePatrick EngelNegativistische Ethik bei Sartre
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

Preis

38,90 CHF