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Die antike Pendeluhr in der Reparatur

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Dieses Buch des bekannten Fach-Autors H. Jendritzki enthält eine unglaubliche Fülle von Informationen, die für jeden, der sich für Pendeluhren interessiert, von unschätzbarem Wert sind. Es zählt, wie auch die anderen Bücher dieses Autors, zu den Standardwerken der Uhrenliteratur. Das 1. Kapitel beginnt mit der genauen Beschreibung aller anfallenden Arbeiten an Zapfen und Lagern sowie an Eingriffen von Rad und Trieb. So werden z. B. das Eindrehen eines neuen Triebes und das Rundsetzen eines Rohtriebes genauestens beschrieben. Sehr angenehm fällt dem Leser auf, dass fast jeder wichtige Arbeitsvorgang durch Abbildungen verdeutlicht wird. Nach der Erläuterung aller vorkommenden Antriebsarten schließt das 1. Kapitel mit früher verwendeten Gewichtsantrieben wie dem »Huygenschen Antrieb«, den Antrieben mit Seil und der Sägeuhr. lm 2. Abschnitt werden die Hemmungen und das Pendel sehr ausführlich behandelt. Der Autor gibt einen großen Überblick über alle häufigen, aber auch einige besondere Hemmungsarten. Er beginnt mit der Spindelhemmung und endet bei den Hemmungen mit konstanter Kraft und Schwerkraft. Sieht man im folgenden Abschnitt über Pendelaufhängungen und Pendel durch, so wird erfreulicherweise klar, dass das vorliegende Fachbuch nicht nur, wie der Titel sagt, zur Reparatur antiker Pendeluhren dient, sondern für alle pendelgesteuerten Uhren wertvolle Informationen bringt. So wird genauestens auf die Frage eingegangen, wie man am besten ein Pendel reguliert oder bei vorhandenem Räderwerk die Schlagzahl eines fehlenden Pendels und somit seine Länge errechnen kann. Das 3. Kapitel über die Zeitanzeige enthält viel Wissenswertes. Kennt fast jeder die beiden üblichen Arten von Zeigerwerken, so ist eine Anordnung des 100 jährigen Kalenders nach Brocot oder der Kalender mit zurückspringendem Datumszeiger nicht in jedem Fachbuch enthalten. Die Darstellung der Mondphasen und das dazu benötigte Getriebe werden ebenso treffend geschildert wie die Arbeitsweise der Zeitgleichungsanzeige. Zum Schluss sind noch Berechnungen für Übersetzungsgetriebe Sonnenzeit/Sternzeit zusammengestellt. In verständlichem Stil wird im 4. Kapitel über Schlagwerke gründlicher Unterricht erteilt. Wie funktioniert eine Schlossscheibe oder wie fertigt man sie an? Nach dem Rechenschlagwerk mit Stundenstaffel findet man die Arbeitsweise des Comptoise-Schlagwerks mit seinem charakteristischen Doppelrechen gut erklärt. Musikspielwerke und Flöten-Spieluhren sind auch erwähnt. Fast 46 Buchseiten sind anschließend den komplizierten Schlagwerken der Pendulen gewidmet. Mit gut durchschaubaren Zeichnungen wird präzise auf die Arbeitsweise von Repetition, Nachtabstellung, Viertel- und Stundenschlag, petite und grande Sonnerie und springende Auslösung eingegangen. Das Studium einer dieser aufwendigen Kadraturen kann durchaus zu einer spannenden Beschäftigung werden. Von A - Z, von Alabaster bis Zifferblattversilberung, im letzten Abschnitt gibt es gute Ratschläge für die Reinigung und Instandsetzung von Gehäusen und Zubehör. Gerade diese wertvollen praktischen Hinweise werden dem Besitzer dieses Handbuchs viel Freude bereiten, da alle Arbeiten mit einfachen Mitteln auszuführen sind. Im Anhang sind noch die zur Reparatur nötigen Werkzeuge und Vorrichtungen abgebildet und beschrieben. Ein Sachregister und ein Literaturverzeichnis runden den Text ab. H. Jendritzki hat auch in diesem Buch seine Erkenntnisse aus dem Bereich der Uhrenreparatur und des Uhrenservices eingearbeitet, wobei die bei seinen Büchern allenthalben so geschätzte Gestaltung, leichte Lesbarkeit und Handhabung geblieben sind. Unübertroffen blieben auch die vielen kleineren und größeren Tipps und Tricks, die der Autor im Laufe seiner langen Lehrtätigkeit sammeln konnte und hier an den interessierten Leser weitergibt.
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