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Die antagonistische Figurenkonstellation in Rolf Hochhuths Drama "Der Stellvertreter": Papst Pius XII. vs Pater Riccardo

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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, 7, Universität Trier, Veranstaltung: Der Holocaust in der polnischen und deutschsprachigen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Drama "Der Stellvertreter" von Rolf Hochhuth entstand 1959 und wurde 1963 von Erwin Piscator in Berlin uraufgeführt. Das christliche Trauerspiel beschäftigt sich mit der Schuldfrage der Kirche - insbesondere von Papst Pius XII. - im Zusammenhang mit dem Holocaust zur Zeit des NS-Regimes und löst nach der Uraufführung heftige Reaktionen aus. Hochhuths Provokation führte zu einer grundlegenden Debatte und stellte den bislang als vollkommen erachteten Papst infrage. Bereits zuvor war die Schuldfrage des Papstes im Holocaust diskutiert worden. So bemerkt der Historiker Sánchez zu Beginn seiner umfangreichen historischen Untersuchung: "Seit den 60er Jahren wird die Rolle Pius' XII. beim Holocaust regelmäßig so umfassend und so häufig untersucht, daß es ungewiß bleibt, ob dieser Streit jemals entschieden werden wird" (Sánchez, XII). Das fünf Akte umfassende Drama zeichnet sich durch großen Figurenreichtum aus, wobei die antagonistische Figurenkonstellation die Brisanz des Themas signifikant erhöht. Es existieren drei Parteien, die im Gegenspiel zueinander auftreten: Das NS-Regime, repräsentiert durch den Doktor, Eichmann, Dr. Fritsche und Regierungsrat Dr. Pryzilla. Die Kirche, vertreten durch Papst Pius XII., Pater Riccardo Fontana, den apostolischen Nuntius sowie Kurt Gerstein als den Saboteur des Regimes. Die zwei korrelierenden Parteien Kirche und politischer Saboteur sind Thema meiner Untersuchung. Die Forschung in Bezug auf den "Stellvertreter" ist vielfältig und bezieht sich meist auf die vom Stück provozierte Brisanz. Ausgehend vom Thema "Die antagonistische Figurenkonstellation: Kirche und NS-Regime im Holocaust" gehe ich zunächst auf die unmittelbar nach der Uraufführung entstandene Stellvertreter-Debatte ein. In diesem Zusammenhang beschäftige ich mich auch mit dem politischen Theater im Allgemeinen und den Reaktionen auf die Uraufführung Piscators. Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit den Stellvertretern der Kirche: mit Papst Pius, dem historischen Vorbild zum Drama sowie den charakteristischen Merkmalen der Figur im Drama und Pater Riccardo Fontana, dem Vermittler zwischen dem Papst und Kurt Gerstein. Anschließend beschäftige ich mich mit der Figur Kurt Gerstein, die im Drama handlungstragend ist. Besondere Charakteristika im Drama sowie der Antagonismus zu den übrigen Figuren sind zentral.
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