Die Anfänge der Christologie
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Die Frage nach der Entstehung der Christologie betrifft die Grundlagen christlicher Theologie. Die Überzeugung, dass der geschichtliche Mensch Jesus von Nazaret in seiner gesamten, auch den Tod am Kreuz einschließenden Biografie, als der einzigartige Repräsentant des Gottes Israels zu verstehen ist, prägt den christlichen Glauben bis heute. Die entscheidenden Anfänge dieser christologischen Überzeugung dokumentieren die Schriften des Neuen Testaments. Das vorliegende Buch gibt einen kompakten Überblick über Texte, Themen und Entwicklungen der ersten Christologien. Ein spezielles Augenmerk liegt dabei auf den frühen Vorstellungen und Konzeptionen, die mit Ostern entwickelt wurden und für das Urchristentum prägend blieben. Der Charakter der einzelnen Schriften bleibt in der Darstellung sichtbar, zugleich erfolgt eine Kennzeichnung durchgehender Linien und Gemeinsamkeiten, die Ansätze für eine systematische Betrachtung bieten. Nicht nur die sog. Hoheitstitel, sondern die zur Deutung Jesu verwendeten Modelle und Konzeptionen stehen im Vordergrund und erhalten ihr Profil auf ihrem zeit- und religionsgeschichtlichen Hintergrund. Die historische Einordnung christologischer Diskurse lässt neue Perspektiven hervortreten und führt in der unter den NeutestamentlerInnen umstrittenen Frage nach einer "hohen" Christologie zu niederschwelligen, differenzierten Ansätzen. Bei den Analysen ist die durchgehende Berücksichtigung des jüdischen Charakters der urchristlichen Texte und christologischen Konzeptionen wesentlich und wird für das Verständnis fruchtbar gemacht. Die historische Einbindung der frühen christologischen Entwürfe in die reale Lebenswelt jüdisch bzw. hellenistisch geprägter Menschen wird exemplarisch an der jüdischen Messiaserwartung bzw. der römischen Kaiserverehrung aufgewiesen.
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