Die alten Drachen
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In apokalyptischen Bildern enthüllt Jürgen Diethe eine aus den Fugen geratene Welt. Er enttarnt Illusionen. Zwischenmenschliche und weltpolitische. Zieht Bilanz. Sein großes erzählerisches Talent liegt darin, Bilder zu erzeugen, die so scharf, so wirklichkeitsnah sind, dass man meint, einer Filmszene beizuwohnen. Wir hören das Stampfen und Zischen der alten Drachen, wandern durch scheinbar unberührte Natur, an Küstenpfaden entlang, durch Nebel. Atmen den Salzgeruch des Meeres. Aber diese Bilder eint etwas Albtraumhaftes, Unwirkliches - steigern sich von Strophe zu Strophe bis die Maske fällt und Wurzeln in den Boden bluten. Bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage nach dem Sinn geht Diethe an den äußersten und innersten Rand. Was er dort findet? Nichts. Ihm dabei - im wahrsten Sinne des Wortes - zuzusehen ist zugleich substanziell, schmerzhaft und großartig.
Vergriffen, keine Neuauflage/Nachdruck