Dialog als Denkfigur
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Der Dialog gilt den einen als Versprechen gelingender Kommunikation, den anderen als überholtes Ideal. Marten Weise zeigt in einer interdisziplinär angelegten Studie, dass sich die Lücke zwischen Lobpreisungen und Abgesängen des Dialogs schließen lässt: Sein Nachdenken über den Dialog setzt bei der Unmöglichkeit des Denkens »nach der Shoah« an und erkundet in exemplarischen Untersuchungen der europäischen Literatur-, Theater- und Theoriegeschichte die Spannungen und Widersprüche des Dialogs im Verhältnis zum »Anderen«, ohne die der Dialog nicht zu greifen ist. So macht er zwischenmenschliche, soziale und politische Vorgänge als prinzipiell unabschließbares Sprachgeschehen fassbar und eröffnet damit einen Spielraum für die Aushandlung und das Aushalten von Dissens und Differenz.
Erscheint im Februar