Diabetes mellitus bei russisch-sprachigen Migranten und Spätaussiedlern
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Hintergrund/ Zielstellung
Mit Hilfe einer Literaturanalyse sollten Daten zu subjektiven Krankheitstheorien, persönlichen Ressourcen und Veränderungen in den Beratungen bei von Diabetes mellitus betroffenen russischsprachigen Migranten und deutsche Spätaussiedlern exploriert werden.
Methodisches Vorgehen
Unter den Schlagworten Diabetes mellitus, jüdische und russische Migranten, Spätaussiedler, Vorstellungen von Krankheit oder Gesundheit, subjektives Krankheitserleben, Selbstmanagement, Ressourcen und Beratung und den entsprechenden englischsprachigen Übersetzungen konnten Daten generiert werden.
Ergebnisse der Analyse
Externalisierte Zuschreibungen zur Krankheitsursache äußerten jüdische, russischsprachige Migranten und Spätaussiedler. Spätaussiedler zeigten eine höhere internalisierte Kontrollüberzeugung als die anderen Migrantengruppen. Viel wichtiger als die Differenzierung nach Nationalitäten erscheint jedoch die Unterscheidung im sozioökonomischen Status, den Grad der Ausbildung und den externen Lebensumständen im Herkunftsland.
Diskussion
Die Auseinandersetzung mit Gesundheit und deren Erhaltung geschieht eher bei gut ausgebildeten Menschen, deren sozioökonomischer Stand deshalb höher ist und die am ehesten einem urbanen Umfeld entstammen. Das sind zumeist jüdische Migranten und ihre Angehörige. Spätaussiedler kommen oftmals aus einer ländlichen Gegend und sind weniger gut ausgebildet. Sie konzeptualisieren Gesundheit als "zur Arbeit fähig sein". Das "selbst machen" und "gemeinsam in Familie erleben" sind zentrale Begriffe auch in der Krankheitsbewältigung.
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