Deutsche Demokratische Republik 1949 - 1961
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Nach der Staatsgründung der DDR begann die SED mit dem konfliktreichen Aufbau des Sozialismus, d. h. mit einer tiefgreifenden Umgestaltung der staatlichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse. Alle grundlegenden Fragen mussten mit der sowjetischen Besatzungsmacht abgestimmt werden. Mit der Einführung der Zentralverwaltungswirtschaft und der Verstaatlichung in den einzelnen Wirtschaftssektoren wurde der Markt sukzessive zurückgedrängt. Der Begriff "Sozialpolitik" wurde fallen gelassen, weil davon ausgegangen wurde, dass das planerische System die gewünschten sozialen Verhältnisse quasi automatisch mit sich bringen würde. Gleichwohl traf man "sozialpolitische Entscheidungen", wie die Verstaatlichung des Gesundheitswesens und den Umbau der Sozialversicherung zu einer Einheitsversicherung, die in die Verwaltung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes überging. Staatliche Sozialpolitik wurde einerseits durch die Folgen der gesamtgesellschaftlichen Transformation z. T. ergänzt und dadurch relativiert und zum anderen durch die Schaffung zusätzlicher Leistungsagenturen
(betriebliche Sozialpolitik) erweitert. Angesichts der Abwanderung von zahlreichen Arbeitskräften in den Westen - die offene Grenze machte dies möglich - versuchte die SED unentbehrliche Fachkräfte durch die Einführung von Zusatzversorgungssystemen und andere materielle Anreize an die DDR zu binden.
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