Der Zins-Pass-Through deutscher Geschäftsbankengruppen
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Der Zins-Pass-Through, also die Geschwindigkeit, mit der Geschäftsbanken einen Geldmarktimpuls an ihre Kunden weitergeben, ist aus zwei Gründen wirtschaftspolitisch relevant. Zum einen ist er eine wichtige Determinante für die Wirksamkeit der Geldpolitik, da er die erste Stufe der geldpolitischen Transmission darstellt. Zum anderen lässt er auf den Wettbewerb auf dem Bankenmarkt schließen. In der vorliegenden Arbeit wird die Weitergabe von Zinsimpulsen in theoretischer, institutioneller und empirischer Hinsicht untersucht. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, ob sich Großbanken, Sparkassen, Kreditgenossenschaften und Regionalbanken in ihrer Reaktionsgeschwindigkeit unterscheiden. Dabei werden jeweils die Zinsen von vier Retail-Produkten geprüft. Zunächst wird der theoretische Rahmen der empirischen Messung entwickelt. Flankierend werden die aus der Literatur bekannten Determinanten des Zins-Pass-Through zusammengestellt. An ihnen orientiert werden die vier Institutsgruppen verglichen. Die empirische Analyse erfolgt im Rahmen eines Panel-Fehlerkorrekturmodells. Insgesamt zeigen die Schätzungen, dass Großbanken und Sparkassen fast gleich - und deutlich schneller als Regional- und vor allem Genossenschaftsbanken - auf Geldmarktimpulse reagieren. Erklärt werden kann dies durch institutionelle Unterschiede und die jeweilige Ausrichtung auf Geschäftsfelder und Kundengruppen. Bei den Sparkassen wären jedoch größere Ähnlichkeiten mit den Kreditgenossenschaften als mit den Großbanken zu vermuten gewesen. Die sofortige Anpassung der Hypothekenzinsen in allen untersuchten Bankengruppen kann als Hinweis darauf gelten, dass der Wettbewerb im deutschen Bankenmarkt grundsätzlich funktioniert, allerdings je nach Produkt in unterschiedlicher Intensität.
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