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Goethe soll in seiner Weimarer Uraufführung Kleists »Zerbrochnen Krug« gewissermaßen kaputtinszeniert haben - jedenfalls sah das der überempfindliche Autor so und reagierte heftig: mit bösartigen Epigrammen, und mit dem Umschreiben des Schlusses. Diese legendäre Episode der Theatergeschichte ist der Grund dafür, dass es von der brillant witzigen Kömodie eigentlich keinen feststehenden Text gibt: Kleist wurde in der Erstausgabe als Editor in eigener Sache tätig, schrieb zu dem von Goethe inszenierten überlangen Schluss einen kurzen und fügte den langen als >Variant< bei, der zu allem Überfluss in einer ansonsten fragmentarischen Handschrift auch noch in einer längeren Fassung überliefert ist. Nirgendwo ein fester Text - der klassische Fall für eine Studienausgabe, die hier in aller Sorgfalt vorgelegt wird.
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