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Der Wittiber

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»Um d' Kathi is schad, dös behaupt' i, weil 's wahr is, und koa besserne Hauserin is weit umadum net g'wes'n«, sagte der Zwerger von Arnbach, und Männer und Weiber, die beim Leichentrunk saßen, nickten beistimmend. »De Ehr' muaß ihr a niada Mensch lass'n, daß ihr d' Arbet guat vo da Hand ganga is.« »Han?« Die Fischerbäuerin von Neuried redete undeutlich, weil sie ein tüchtiges Stück Wurst kaute, aber wie sie es hinuntergeschluckt hatte, wiederholte sie ihre Worte. »Daß ihr d' Arbet guat von da Hand ganga is, sag i.« »Und halt vastanna hat sie 's aa«, rief einer über den Tisch hinüber. »Freili hot sie 's vastanna. Und gar so viel a guate Melcherin is sie g'wesen, « sagte die Fischerbäuerin, die als Schwester der Verstorbenen heute ein Aufhebens machen durfte. »Solchene muaß it viel geb'n, und it leicht, daß a mal a Kuah nach ihr ausg'schlag'n hat, und vo drei Strich hat sie so viel Milli ausg'molka, wia'r an anderene aus vieri.« »Und g'rat'n is ihr alssammete, « rief die Huberin von Glonn, »sie hat a niad's Kaibi durchbracht, und bal sie oans no so g'ring herg'schaugt hat, is ihr it umg'stanna.« »Was mög'st?« fragte der Zwerger, den die Fischerbäuerin anstieß. »Ah so! Geh, teat's d' Würscht no mal her!« Und er gab der Nachbarin hinaus, die mit Messer und Gabel darüberging und wehleidig sagte: »Es is schad um sie, weil sie gar so viel a guate Melcherin war.« Der Schormayer von Kollbach hörte die Lobreden oder hörte sie nicht, er schaute verloren an sein Bierglas hin, und wenn er den Deckel aufmachte und eines trank, geschah es auch gedankenlos und ohne Genuß.
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