Der Wiener Hof im Spiegel der Zeremonialprotokolle
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Das Leben am Wiener Kaiserhof ist in vielen Bereichen erstaunlich schlecht erforscht, sodass etwa nicht klar ist, wie man bei Hof im 17. und 18. Jahrhundert Weihnachten feierte, wie Geburtstage begangen wurden oder wie man die Feste der (alten und neuen) Landesheiligen sowie der länderübergreifenden "Staatsheiligen" (Joseph von Nazareth, Johannes von Nepomuk) beging.
Auf der Grundlage der seit 1652 geführten und im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv aufbewahrten Zeremonialprotokolle, in denen der protokollarische Ablauf bei Hof schriftlich und mitunter sogar bildlich festgehalten wurde, wird diesen und anderen Fragen exemplarisch nachgespürt. Im Mittelpunkt des aus einem Forschungsseminar an der Universität Wien hervorgegangenen Bandes stehen unter anderem die folgenden Themen:
höfische Kommunikation und Repräsentation, die Öffentlichkeit des Hofes und das Zeremoniell bei Prozessionen, Schautafeln, Kirchgängen usw., die differenzierte Beteiligung der einzelnen Hofämter, die Kommunikation von Hof und Untertanen, die Zeichenhaftigkeit des höfischen Handelns etc.
In den Quellenanhängen zu den einzelnen Beiträgen werden unter anderem erstmals die Instruktionen für die Inhaber verschiedener Hofämter (vom Obersthofmeister abwärts) sowie mehrere Ordnungen (Kammerzutrittsordnungen, Hofklagsordnungen/Hoftrauerordnungen) etc. ediert und damit der internationalen Hofforschung zugänglich gemacht.
Irmgard Pangerl, Dr., Studium der Geschichte, seit 1989 im Österreichischen Staatsarchiv, zuerst im Archiv der Republik, dann im Finanzarchiv und seit 1994 im Haus-, Hof- und Staatsarchiv als Referentin für die Hofarchive und die Privatvermögensverwaltung der Habsburger.
Martin Scheutz, Univ. Prof. Mag. Dr., seit 2001 Professor für Neuere Geschichte am Institut für Geschichte/Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien, 1986 bis 1993 Studium der Geschichte und Deutsche Philologie (Lehramt), 1989 bis 1992 Ausbildungslehrgang am Institut für Österreichische Geschichtsforschung.
Thomas Winkelbauer, Univ.-Prof. Dr., seit 1998 Professor für Geschichte am Institut für Geschichte/Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien, Studium der Geschichte an der Universität Wien, 1984 bis1986 Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, seit 2005 Mitglied der Historischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie anderen wissenschaftlichen Gesellschaften und Kommissionen, 1985 erhielt er für seine Dissertation den Leopold-Kunschak-Preis und 1986 und 1998 jeweils einen Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für besondere Leistungen auf dem Gebiete der Wissenschaft.
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