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Der Streit um die Krefelder Fronleichnamsprozession

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In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bemühte sich der Krefelder katholische Pfarrer Reinarz gemäß dem Wunsch der katholischen Bevölkerungsmehrheit um die polizeiliche Erlaubnis zur alljährlichen Durchführung einer öffentlichen Fronleichnamsprozession in der Stadt Krefeld, die seit über 200 Jahren verboten war. Mehrere Versuche scheiterten am Widerstand des Bürgermeisters, des Landrats und der preußischen Regierung, welche damit die sozialpolitischen Herrschaftsinteressen der protestantischen städtischen Führungsschicht auch auf religiös-kultischem Gebiet vertraten und verteidigten. Erst die Revolution von 1848/49 und die Religionsartikel der preußischen Verfassung vom 5. Dezember 1848 ermöglichten 1849 die erstmalige Prozessionsabhaltung. Dadurch dass die langjährige Gegenwehr auf eine Säkularisierung des öffentlichen Raums mittels seiner Freihaltung von Gottesdiensten abzielte und in einem Antiklerikalismus, der wiederum in einem latenten Antikatholizismus wurzelte, mitbegründet lag, gewannen die Auseinandersetzungen den Charakter eines lokalen Kulturkampfes in der Reihe der vielen Kulturkämpfe des 19. Jahrhunderts.
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