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Es geschieht nicht viel, aber doch entschieden mehr als Fontanes Zusammenfassung
- >>Zum Schluss stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich<< - vermuten
lässt. Den äußeren Rahmen bildet die Geschichte zweier Familien: Auf der
einen Seite steht der ehemalige Gesandte Graf Barby, ein eleganter Weltmann,
der mit seinen Töchtern, der schillernden Melusine und der soliden Armgard,
in Berlin lebt, auf der anderen der alte Dubslav von Stechlin, ein märkischer
Junker, mit seinem Sohn Woldemar. Der Name der Stechlins leitet sich vom
sagenumwobenen Stechlin-See her, der seit jeher auf Naturkatastrophen in
der ganzen Welt mit hohen Wasserfontänen reagiert. Hauptperson des Romans
ist Dubslav von Stechlin, der seine Mitmenschen und die Zeitläufte abgeklärt
betrachtet. Von der Grunddisposition her konservativ, beobachtet er dennoch
offen und liberal die Zeichen einer neuen Zeit. Im Gegensatz zu seiner
adelsstolzen Schwester Adelheid, Äbtissin eines Damenstifts, sind Dubslavs
hervorstechendste Charaktermerkmale Toleranz und (Selbst-)Ironie. Das Romangeschehen
erstreckt sich über sechs Monate, in denen sich Verlobung und Heirat Woldemars
mit Armgard ereignen, Woldemar einen kurzen dienstlichen Aufenthalt in
England absolviert und Dubslav von Stechlin als Kandidat der Konservativen
im Wahlkampf gegen einen Sozialdemokraten unterliegt, was ihn nicht sonderlich
berührt. Nach Dubslavs Tod scheinen der ernsthafte Woldemar von Stechlin
und seine sozial engagierte Frau Armgard gute Garanten für die Zukunft
zu sein, hierin spiegelt sich Fontanes Wunsch nach einem neuen Preußentum.
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