Der Stadt Nutz oder Notdurft?
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Der Städtekrieg der Jahre 1388/89 ist ein aufschlussreiches Betrachtungsfeld im Hinblick auf verfassungs- und sozialgeschichtliche Fragestellungen. An den über ein Jahr lang währenden Auseinandersetzungen beteiligten sich mehr als 70 Städte des oberdeutschen Raumes, alle bedeutenden Reichsfürsten und der König. Das im Krieg offenkundig werdende Versagen aller traditionellen Mittel der Konfliktbeilegung machte die Selbstorganisation der Reichsglieder notwendig und bot damit auch den Nährboden für neue Ideen und zukunftsweisende Vorstellungen. Aus landes- und stadtgeschichtlicher Perspektive wendet sich die vorliegende Arbeit diesen Ideen zu und legt auf Grundlage der Quellen dar, dass die Städte im Krieg weit mehr beabsichtigten, als sich gegen fürstliche Begehrlichkeiten zu wehren. Der Städtekrieg offenbart sich dabei als der zentrale Ordnungskonflikt des ausgehenden 14. Jahrhunderts. Mit ihm beginnt eine Entwicklung, bei der sich die Städte gegen den König zu organisieren begannen und schließlich eine vom Herrscher losgelöste Idee des Reiches etablierten.
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