Der spätzeitliche Archaismus, Ausdruck sozialen Wandels?
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Magisterarbeit aus dem Jahr 1993 im Fachbereich Ägyptologie, Note: 1, 0, Universität Hamburg (Ägyptologisches Institut), 257 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, den Archaismus im Kontext der sozialen Veränderungen der altägyptischen Gesellschaft, als Ausdruck eines Anpassungsprozesses, zu interpretieren. Zwar ergibt sich aus der Fragestellung dieser Arbeit die Möglichkeit eines Interpretationsversuchs, jedoch kann dieser im Rahmen einer wissenschaftlichen Hausarbeit nicht verifiziert werden. Ein detaillierter Beweis kann nicht erbracht werden, denn dies ist nur unter Berücksichtigung der Primärquellen möglich. Es geht in dieser Arbeit also nicht darum, die noch darzulegende These zu beweisen, sondern anhand einer Analyse der Forschungslage die Möglichkeit einer neuen Deutung des Archaismus darzustellen. Methodisch entspricht ein solches Vorgehen einem Sammeln von Daten anhand von Sekundärquellen. Der nächste Schritt wäre der, die Primärquellen auf die These hin zu untersuchen. Dagegen hält z.B. Der Manuelian eine Herangehensweise zur Untersuchung des "Warum" des Archaismus nach der induktiven Methode für angebracht, also eine Interpretation, basierend auf einer vollständigen Zusammenstellung und Analyse der Primärquellen. Er geht davon aus, in dem Vorfindlichen die Prinzipien finden zu können, aus denen heraus eben das Vorfindliche abgeleitet werden kann. Er meint also, aus seinen Erscheinungsformen heraus den Archaismus erklären zu können. In seinem Aufsatz "Prolegomena zu saitischen 'Kopien'" schreibt er: Der Zweck dieser Arbeit soll nicht darin bestehen, auf Einzelfälle einzugehen, die Abhängigkeit verschiedener Denkmäler zu beweisen oder überhaupt das "Warum" der archaisierenden Tendenz zu untersuchen. Der Autor ist der Meinung, daß auf diese Themen solange verzichtet werden sollte, bis eine übersichtliche Sammlung der Daten vorliegt. (Der Manuelian 1983b, 222) Um einen Wandel der Gesellschaft nachweisen zu können, genügt es, den qualitativen Wandel eines ihrer maßgeblichen Teilbereiche zu belegen. Denn laut Definition des Begriffs "Kulturwandel" ziehen "wegen der Interdependenz der kulturellen Teilbereiche Wandlungsvorgänge in einem derselben einen Wandel auch in anderen" nach sich (Stagl 1988e, 276). Obwohl es sich bei dem zur Verfügung stehenden Quellenmaterial fast ausschließlich um Zeugnisse der Gruppe der Herrschaftsträger (dazu zählen, neben der königlichen Familie, Militärs, Priester und Beamte) handelt, lassen sie Aussagen über allgemeine soziale Veränderungen zu. [...]
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