Der schwierige Weg zur Zweitsprache: Theoretische Grundlagen und Einflussfaktoren ¿jenseits der Sprache¿
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Heute wissen wir, dass eine Menge Faktoren, die außerhalb des Unterrichtsraums liegen und auch gänzlich außerhalb der Kontrolle eines Lehrers, entscheidende Bedeutung für einen erfolgreichen Zweitspracherwerb haben. ... Zweitspracherwerb ist ein komplexer Prozess, bei dem Sprachunterricht nur eines von vielen Puzzle-Teilen ist." (Hyltenstam 1996, S. 227 - Aus dem Schwedischen von Kristina Bornemann)
Langsam wächst unter vielen Forschern die Überzeugung, dass die schwierigsten Hindernisse für einen erfolgreichen Zweitspracherwerb sich nicht aus den linguistischen Hürden ergeben, sondern jenseits der Sprache ("beyond the language") vorzufinden sind. Es steht außer Zweifel, dass der Zweitspracherwerb mehr als ein isolierter Prozess linguistischer Natur ist, er ist als ein dynamischer und mehrdimensionaler Prozess aufzufassen, der nicht in einem Vakuum verläuft. Die äußeren Umstände und außersprachliche Einflussfaktoren können die Entwicklung von Zweisprachigkeit erschweren bzw. erleichtern. Es sind die gesellschaftlichen Umstände organisatorischer, finanzieller und sozialer Natur und in diesem Kontext vor allem die Bedingungen im Schulsystem einerseits, andererseits auch Einflussfaktoren, die im Bildungssystem wenig steuerbar sind - darüber ist bisher relativ wenig geforscht worden, doch schon anhand der vorliegenden Befunde lässt sich etwas Klarheit in die Problematik bringen.
Ausgehend von den Theorien des Zweitspracherwerbs, die sich mit der Erforschung der linguistischen und teilweise kognitiven Seiten des Erwerbsprozesses befassen, versucht diese Studie, die möglichen Hürden und Schwellen außerhalb der rein spracherwerbsausgerichteten Analyse zu identifizieren, die eine Erklärung dafür liefern könnten, warum der Erwerb des Deutschen als Zweitsprache solche permanenten Schwierigkeiten bereitet.
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