Der Schwarzenbacheffekt
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1968 initiierte James Schwarzenbach eine Volksinitiative, die den Anteil der ausländischen Bevölkerung in der Schweiz auf 10 Prozent reduzieren sollte. Bei einer Annahme der Initiative wären 300¿000 mehrheitlich italienische Migrantinnen und Migranten ausgeschafft worden. 1970 wurde die Vorlage abgelehnt, doch war sie Auftakt zu einer bis heute anhaltenden Reihe von «Überfremdungsinitiativen». «Der Schwarzenbacheffekt» porträtiert neun Personen, die von ihrem Alltag zur Zeit der «Schwarzenbach-Initiative» berichten: Arbeitsbedingungen, prekäre Wohnverhältnisse, zurückgelassene Kinder und Provokationen in der Schule. Die Erzählungen über Diskriminierung und Ausgrenzung, Freundschaft und Widerstand zeigen, wie die Abstimmung Menschen traumatisiert und zugleich politisiert hat. Das Engagement der Porträtierten hat das gesellschaftliche Leben geprägt und beweist, dass die Schweiz auch durch Migration zu dem geworden ist, was sie heute ist. Literarisch-biografische Beiträge von Melinda Nadj Abonji und Jelica Popovic erweitern die Darstellung migrantischer Erfahrungen um zwei jüngere Stimmen. Im Nachwort beschäftigt sich Fatima Moumouni mit der gegenwärtigen Migrationsdebatte und Rassismus in der Schweiz.
Erscheint im April