Der römische Stoiker Musonius Rufus
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Musonius Rufus (etwa 30-100 n.Chr.) ist nach Seneca, Epiktet und Marc Aurel der vierte große Stoiker der römischen Kaiserzeit. Sein philosophisches und politisches Engagement machte ihn einerseits zu einem der bedeutendsten Intellektuellen seiner Zeit, andererseits brachte ihm sein Mut, die Ausschweifungen der römischen Dekadenz anzuprangern, auch mehrere Verbannungen ein.
Als einflussreicher Lehrer (u.a. von Epiktet) war Musonius Rufus in erster Linie bestrebt, die stoische Ethik im Alltag zu verwirklichen und sie als Erzieher in Form praktischer Lebensregeln zu vermitteln. Musonius¿ Sprache ist zugänglich und seine Themen sind lebensnah: Das Ziel seiner Philosophie besteht in einem tugendhaften Leben, d.h. nur wer sich mit Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Selbstbeherrschung beschäftigt und sich unentwegt darin übt, wird ein gelingendes Leben in Übereinstimmung mit der (wahren menschlichen) Natur führen können.
Als beherzter Kämpfer für soziale Werte wie Gemeinschaft und gegenseitige Fürsorge betont Musonius den positiven Wert der Ehe, die Gleichwertigkeit von Mann und Frau sowie die Bedeutung von Kindern und deren Erziehung. Als Kritiker des übermäßigen Konsums formuliert Musonius konkrete Ratschläge zu Ernährung, Kleidung und sogar Frisuren, keines seiner Themen hat bis heute an Aktualität eingebüßt.
Die vorliegende Ausgabe enthält alle erhaltenen Gespräche (Diatriben) und Fragmente in einer neuen Übersetzung mit ausführlichen Anmerkungen sowie einer Einführung in Leben, Werk und Philosophie.
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