Der Raum des Anderen und Andere Räume
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Das - zumindest wohl in Deutschland - eher wenig gelesene Werk Jean Genets vermag offenbar immer noch Unbehagen auszulösen - auch wenn es dabei vordergründig um seine politischen Implikationen geht, wie zuletzt in der äußerst polemisch geführten Auseinandersetzung um Genets , Antisemitismus'. Grund genug, der Frage nach Funktion und Bedeutung des , Politischen' in diesem Werk nachzugehen - und dabei insbesondere seine innige Verschränkung mit dem , Literarischen' näher in Augenschein zu nehmen. Die vorliegende Arbeit versucht eine Antwort auf diese Frage zu geben, indem sie sich ihr gewissermaßen auf einem Umweg nähert und , das Politische' als eine Funktion der räumlichen Ordnung von Kultur begreift, sie lässt sich daher als eine literaturwissenschaftliche , Topoanalyse' beschreiben, die sich darum bemüht, die Raumordnung des Werkes von Jean Genet, also die seinen Texten eingeschriebene , kulturelle Topographie', zu rekonstruieren. Zu diesem Zweck unternimmt sie es zunächst, den seit einigen Jahren mit Emphase von den Kulturwissenschaften geführten Diskurs über , den Raum' kritisch zu analysieren und für eine kulturwissenschaftlich orientierte Literaturwissenschaft fruchtbar zu machen. Die anhand dieses Instrumentariums unternommene literarische Analyse zeigt sodann, dass der Konnex von Text, Raum und Differenz sich als geeignetes theoretisches Paradigma für die produktive Lektüre eines Werkes erweist, in dem das literarische Subjekt, , der Andere' und , der Raum' in der paradoxalen Konstellation einer Topographie der Macht miteinander verschränkt sind. Zugleich erlaubt es die Lektüre der literarischen Texte, Relevanz und Operationabilität des kulturwissenschaftlichen Theorieangebots zu überprüfen.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen