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Die erste philosophische Frage ist politisch: Wer kann philosophieren? Rancière weist nach, wie seit Platon die Philosophie sich bemüht, dem Armen noch die Möglichkeit der Muße und des Denkens zu nehmen, um das Privileg der Philosophie vor der unheilvollen Vermischung, den Zwitterwesen, den Bastarden zu bewahren. Im 19. Jahrhundert sind die Schuster in Aufruhr und die Philosophen proklamieren die große Veränderung: Der Produzent wird nunmehr König sein und der Ideologe Sklave. Doch folgt man dem Weg von Marx, nimmt die Wissenschaft der neuen Welt eine beunruhigende Haltung ein: Der "wahre" Proletarier ist immer erst im Kommen, das Buch unbeendbar und der Gelehrte weist alle zurück, die seine Wissenschaft anwenden wollen. Der Philosoph ist nicht mehr König. Über Marx, Sartre und Bourdieu zeigt Rancière jedoch, wie der Profi des Denkens sich wohlfeil den "klarsichtigen" Blick auf die Blindheit seines Nachbarn sichert, einem Volk zuliebe, das immer gebeten wird, an seinem Platz zu bleiben.