Der Personalismus
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Primauté du spirituel", Primat des Geistigen, "révolution spirituelle", geistige Revolution, das waren Schlagworte, Forderungen der sogenannten Non-Konformisten im Frankreich der 1930er Jahre, junger Intellektueller, die nach einem Weg jenseits der individualistisch-liberalistisch-kapitalistischen bürgerlichen Welt wie ihrer Gegenbewegungen, des Kommunismus und der Faschismen, suchten. Der herausragende Kopf unter ihnen war Emmanuel Mounier (1905-1950), dessen Philosophie unter dem Namen "Personalismus" bekannt wurde. Er diagnostizierte eine totale, ihrem Ursprung nach geistige Krise der Zivilisation und entwarf, aus der philosophischen und mystisch-asketischen abendländischen Tradition ebenso wie aus den empirischen Wissenschaften schöpfend, eine Philosophie der Person von außerordentlicher Tiefe, Weite und Modernität, deren erhellende Kraft ihresgleichen sucht und deren revolutionäres Potential längst nicht ausgeschöpft ist. Das Denken Mouniers, einer der außergewöhnlichsten Figuren der französischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, hat Bewegungen politischer ebenso wie religiös-theologischer Befreiung beeinflusst, die deutsch-französische Annäherung nach dem Zweiten Weltkrieg ebenso wie den zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas führenden polnischen Aufbruch.Die erstmals in deutscher Übersetzung erscheinenden Texte des vorliegenden Bandes vereinen, ergänzt durch eine einführende biographische Skizze, die zentralen Aussagen Mouniers. Mit "Für eine neue Renaissance" leitete er 1932 die als ein Laboratorium der Ideen für eine neue Zivilisation gegründete Zeitschrift Esprit ein. Mit "Der Personalismus" hinterließ er 1949 eine bereits in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzte dichte Synthese und einen Höhepunkt seines Denkens, der als ein Klassiker personalistischer Philosophie und ein Höhepunkt philosophischer Anthropologie gelten darf.
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