Der parasitäre Konzern
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Das Handeln amerikanischer Konzerne orientiert sich nahezu ausschließlich am Aktienkurs. Ihre Manager sind so darauf konzentriert, kurzfristige Gewinne zu erwirtschaften, dass sie weder Rücksichten auf ihre Angestellten oder Verbraucher nehmen, noch an den Schutz der Umwelt denken und letztendlich sogar das langfristige Wohl des ganzen Konzerns aufs Spiel setzen. Amerikanische Unternehmen bezeichnet Mitchell als "perfekte Externalisierungsmaschinen", die alle durch die Gewinnmaximierung entstehenden Kosten (von Entlassungen bis hin zur Umweltbelastung) auf andere Gruppen abwälzen, die zu schwach sind, sich gegen die Übergriffe zu wehren.
Diese Entwicklung ist nicht das Produkt überlegter Planung, sondern einzig das Ergebnis der ungezügelten Kräfte des freien Kapitalmarktes. Den politischen Eliten ist es nicht gelungen, diesen Prozess zu steuern, und die Wirtschaftsführer sind genauso in dem Teufelskreis gefangen wie alle anderen. Unternehmensvorstände und Management sind gezwungen, sich dem Druck der Kapitaleigner zu beugen. Ein Großteil der Aktien befindet sich heute nicht mehr in der Hand von verantwortungsvoll und mittel- bis langfristig denkenden Unternehmern, sondern in der Hand von Anlegern, die massiven Druck ausüben, um kurzfristig Gewinne zu erzielen, aber keinerlei Verantwortung gegenüber irgendeiner Firma und deren Mitarbeitern empfinden.
Mitchell zufolge sind europäische Unternehmen traditionell stärker der sozialen Verantwortung und Humanität verpflichtet. Wenn sie vor der geballten Macht des amerikanischen Kapitals in die Knie gehen, entsteht ein uniformes Weltwirtschaftssystem, das extrem anfällig ist für globale Krisen.
Der Autor begnügt sich jedoch nicht mit einer Analyse der Fehlentwicklungen, sondern zeigt eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten auf, die dem amerikanischen Unternehmenskapitalismus höchst unkonventionell erscheinen dürfen.
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