Der Ökologische Risikobegriff
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In vielen Themenfeldern wie Technik, Medizin und Wirtschaft hat sich ein allgemeiner Bezugsrahmen zur Beurteilung von Risiken und Ungewißheiten herausgebildet. In der Ökologie existiert bisher kein durchgängiger theoretischer Rahmen zum Umgang mit Risiken und zu deren Abschätzung. Dies ist der Ansatzpunkt des Buches. Der Arbeitskreis «Theorie» der Gesellschaft für Ökologie hat es in seinem Jahrestreffen 1998 unternommen, dazu ein Spektrum unterschiedlicher Positionen zusammenzutragen. Es wird die Bedeutung des Risikobegriffs für den Naturumgang herausgearbeitet und der Vielfalt unterschiedlicher Integrationsebenen, Umweltmedien, divergierenden Nutzungsinteressen und der Spannweite verschiedener Zeithorizonte gegenübergestellt. In der ökologischen Praxis gibt es ganz unterschiedliche Umgehensweisen mit Unsicherheit, unerwarteten Ereignissen und potentiellen unerwünschten Entwicklungen. Der ökologische Risikobegriff muß dieser Vielfalt gerecht werden. Ausgehend von einer Einführung in die Komplexität der Risiko-Thematik im Umweltbereich werden in einer Reihe von Fachbeiträgen aus verschiedenen Anwendungsgebieten Perspektiven, Probleme und Strategien im Umgang mit ökologischen Risiken aufgezeigt und Anknüpfungspunkte zu anderen Disziplinen dargestellt. Das außerordentliche Interesse, auf das die Herausgeber bei der Kompilation der Beiträge getroffen sind, macht deutlich, daß der Risikobegriff ein bisher viel zu wenig beachtetes Arbeitsgebiet der ökologischen Theoriebildung ist. Die zusammengetragenen Beiträge zeigen, daß sich hier ein außerordentlich spannendes Feld der Kontroverse und der Erarbeitung übergreifender Sichtweisen eröffnet.
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