Der Mfecane: Multiple Mythen und Alibis von Schwarzen und Weißen in Südafrika
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 1, 0, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Bild des Mfecane war in der Forschung bis zu Cobbings aufsehenregendem Artikel "The Mfecane as Alibi" beinahe unumstritten. So ging man davon aus, dass es im südlichen Afrika eine Kettenreaktion von gesellschaftlichen Zentralisierungsprozessen, Gewalt und Fluchtbewegungen gegeben habe. Am Anfang und im Zentrum dieser Kettenreaktion stand dabei Shaka Zulu bzw. das Zulu Reich. Daher war diese Sichtweise auch eng verbunden mit einem Mythos über Shaka Zulu selber: Als brutalem Despoten auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite auch als genialem Napoleon, der durch die Einführung einiger militärischer Innovationen wie der eines neuartigen Speeres und der Schaffung von Regimentern, den amabutho, mit dem ihm quasi ein stehendes Heer zur Verfügung stand, eine Zulu-Nation schuf. Shaka hat, folgt man diesem Mythos, das Leben von Millionen von Menschen auf dem Gewissen. Mit seinen Kriegszügen habe er ganze Völker in die Flucht getrieben, die als Reaktion darauf, seine Innovationen übernahmen, selber Reiche gründeten und wiederum weitere Fluchtbewegungen auslösten. Die Mythisierung der Figur Shakas wurde nicht zuletzt durch die sehr begrenzte Zahl an Quellen und ihre mangelnde Verlässlichkeit gefördert.
Der aus Shakas Reichsgründung resultierende Mfecane hatte nach der damaligen Lehrmeinung die Entvölkerung ganzer Regionen im Süden Afrikas zur Folge. Somit erschien also schließlich auch die Kolonisierung dieser Länder durch die Europäer als legitim und sie selber als friedensbringende Zivilisatoren.
Cobbing dagegen versuchte zu zeigen, dass dieses Bild des Mfecane eine Erfindung und ein Alibi ist. Jedoch wurde seine Darstellung als "Verschwörungstheorie" in dieser Form abgelehnt. Dennoch ist die Idee des Mfecane als Alibi in vieler Hinsicht fruchtbar. Allerdings muss berücksichtig
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