Der Mensch als Mikrokosmos bei Emanuel Swedenborg
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Die Vorstellung des Menschen als Mikrokosmos geht von einer schöpfungsgemäßen, ursprünglich vollkommenen geistig-physischen Gestaltung des Menschen aus, der sich harmonisch in den ebenso geistig- physisch gestalteten Makrokosmos einfügt. Uralte Mythen berichten davon, daß der Mensch sich in freier Entscheidung aus einer harmonischen Schöpfungsordnung herauslöste. Die Bibel spricht von einem "Sündenfall", der Mensch ist des Paradieses verlustig gegangen und heilsbedürftig geworden. Er hat sein ursprüngliches kosmisches Bewußtsein verloren.
Auf der Grundlage seiner außerordentlichen denkerischen und intuitiven Begabung und einer ihn berufenden Christuserfahrung gelangte der Naturforscher und Seher Emanuel Swedenborg (1688-1772) zu einer Schau kosmischer Schöpfungssphären, welche sowohl die natürliche Welt, als auch die geistige Welt jenseits der Raum-Zeitlichkeit umfassen.
Er sieht in der Botschaft des Neuen Testaments die Verheißung, daß der Mensch auf einem göttlich geleiteten jeweils individuellen inneren Entwicklungsweg, der" Geistige Wiedergeburt" genannt wird, seine ursprüngliche Ganzheit und Einfügung in den Kosmos wieder erlangen kann gemäß den Worten Jesu:
"Ihr müßt von neuem geboren werden...aus dem Geist." (Johannes 3, 7-8)
Marianne Katterfeldt ist Swedenborgs Erkenntnissen nachgegangen und hat sie in einer sehr kompakten und doch anschaulichen Art und Weise dargestellt. Dabei stellt sie auch einen Bezug zum Individuationsprozeß nach Carl-Gustav Jung her.
In einer Zeit, in der das etablierte Christentum krisenhaften Anfechtungen ausgesetzt ist, kann Swedenborgs Aussagen eine überraschende Aktualität zugeordnet werden, welche positiv in die Zukunft weist und an die ganz individuelle Entwicklungsaufgabe jedes einzelnen Menschen gemahnt.
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