Der Leibarzt des Schahs
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Jacob E. Polak gilt im heutigen Iran (Persien) als Vater der modernen Medizin. Seine faszinierende west-östliche Lebensgeschichte und seine außergewöhnliche Berufskarriere stehen im Mittelpunkt dieser Biografie. Er erblickte in einem jüdischen Viertel in Zentralböhmen das Licht der Welt und gehörte der ersten Generation akademisch ausgebildeter Juden im Habsburgerreich an. Nach seinem Studium der Medizin und Chirurgie in Prag und Wien trat er in den Dienst des Persischen Hofes und gründete in Teheran die erste moderne Schule für Medizin. Für seine Verdienste ernannte der Schah von Persien Polak zu seinem persönlichen Leibarzt. Dadurch erreichte er sowohl in Persien als auch in seiner Heimat einen hohen Rang und soziale Anerkennung, die auf seine wissenschaftliche Karriere enorme Auswirkungen hatten. Er stieg zu einem der profiliertesten und wichtigsten Akteure des Wissenstransfers zwischen beiden Kulturen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Polak verkörperte überdies den Typus der Gelehrten, der neben seiner medizinischen Tätigkeit stets auch die Verpflichtung zu wissenschaftlichem Engagement vor Augen hatte. Er kann als Vertreter einer Generation gelten, die den positivistischen Glauben an das naturwissenschaftliche Zeitalter mit unerschüttertem Fortschrittsoptimismus verknüpfte. Das Buch würdigt aus wissenschaftshistorischer Perspektive das Werk von Jacob E. Polak sowohl durch einen biographischen Überblick als auch durch die Stationen seines Wirkens. Polaks Beiträge zur Einführung des Wissens der Wiener Medizinischen Schule nach Persien, zur medizinischen Geographie und Epidemiologie, zur botanischen und geologischen, zur ethnographischen Forschung, zur Einbindung Persiens in die Wiener Weltausstellung und zum Studium der Iranistik werden hier systematisch durch die kritische Auswertung von bisher unveröffentlichten Archivdokumenten erläutert. Afsaneh Gächter ist Mitglied der Arbeitsgruppe Geschichte der Medizin, Kommission für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften an der ÖAW.
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