Der Körper und seine kulturellen Transformationen bei Kafka
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, 3, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract:
Ins tiefste Dunkel gerät man, wenn man sich mit Franz Kafka und seinem Werk beschäftigt, obwohl oder eben weil die Forschung dem Rezipienten unzählige Interpretationen zu Kafka und seinem Werk und damit eine Vielzahl von Deutungen anbietet. Kafka war Jude und so versäumt es auch kaum ein Autor, in seinen Interpretationen darauf hinzudeuten. Schließlich wird in der Literatur vielfach nach den Zusammenhängen seines jüdischen Daseins, mit seinem Art und Weise des Schreibens gesucht und eine erdrückende Vielzahl von Werken beschäftigt sich mit Kafkas Jüdischsein.
All diese Werke können jedoch noch keine endgültige Deutung und damit der Schlüssel zum Autor gewesen sein. Vielmehr sollte versucht werden, Kafka in Zukunft weiterhin neu zu lesen und zu interpretieren.
Beispiele hierfür sind Sander L. Gilman, Tina-Karen Pusse oder aber Robert Sell , die die Bedeutung des Körpers in den Vordergrund ihrer Kafka-Interpretation stellen und damit versuchen, sich neue Deutungswege zu bahnen. Um ein Verständnis für die Interpretation zu schaffen, werden in dieser Arbeit verschiedene Forschungsansätze angesprochen und in ihrer Anwendbarkeit beurteilt.
Es ist schwer genug, aus einer zeitlichen Distanz, die sich über fast einhundert Jahre erstreckt, einen Menschen und sein Schriftwerk zu deuten und zu verstehen, selbst wenn die Forschung zahlreiche Versuche für Lösungsvorschläge bereithält. Noch viel schwieriger ist es allerdings, eine einer selbst fast nur oberflächlich bekannten Religion, nämlich das Judentum, darin mit einzubeziehen. Aus diesem Grund wird auf das Judentum und seinen Einfluss auf Kafka in dieser Arbeit kaum eingegangen werden. Sicherlich wird es aber auch nicht ganz außer Acht gelassen werden können. Es erhält aber neue Rollen und Bedeutungen und stellt vielmehr den Zugang zu einer Deutung, als ihre eigentliche Basis dar. Folglich wird sich mehr mit den Stereotypen des Juden befasst, wie dem Charakter des "nervösen Juden", als dass auf das häufig diskutierte Identitätsproblem eingegangen wird, welches aus Kafkas jüdischer Abstammung resultiert. Wie schwierig eine religiös basierte Deutung im Übrigen ist, soll anhand der Eingangsseite zu Sander L. Gilmans Buch "Franz Kafka. The Jewish Patient" verdeutlicht werden.
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