Der Körper der Moral
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Der Körper der Moral ist das, was immer wirksam wird, wenn Menschen zur Moral befähigt sind. Durch ihn verbinden sich Moral und Menschlichkeit. Er wird gebildet durch jene nahen Beziehungen, die Menschen so miteinander durchleben, dass sie dadurch den Anderen und sich selbst als Menschen annehmen. Erst durch das Teilen von Nähe verstehen Menschen sich zusammen mit dem nahen Anderen als Menschen und sind dadurch zum moralischen und menschlichen Handeln für den Anderen befähigt. Es besteht also ein Zusammenhang zwischen menschlichen Beziehungen - die wie die Menschen selbst endlich sind - und Moral, den etwa die kantische Konzeption des moralischen Subjekts als beziehungs- und umgebungsloses Wesen nicht kennt.
Dies nachzuweisen, setzt sich das vorliegende Buch zum Ziel. Entscheidend ist der Begriff der Beziehung, um zu verstehen, wie der Körper und das Selbst im Miteinander sich bilden. Denn die miteinander geteilte Nähe ist eine unumgängliche Beziehung: Sie ermöglicht es erst, menschlichen Lebenssinn und die Fähigkeit zur Moral körperlich zu verbinden. Das prägende Durchleben von Beziehungen des Teilens von Gegenwart besteht in einer gleichwertigen, augenblicklichen Nähe des Einen zum Anderen. Sie ist es, die für moralische und ethische Themen wichtig ist.
Die Befähigung zum lebensteiligen Eingehen von Beziehungen bleibt wirksam, auch wenn Leben zeitweise manifest behindert wird, misslingt oder zerstört wird. Denn das augenblickliche Gelingen von befähigender Nähe bleibt immer wieder möglich, was alle Moral, Politik, Ideale und Lebensziele stets voraussetzen. Das Verstehen der Kraft von Beziehungen ist, so zeigt Helmut Pape eindrücklich auf, mit dem Verstehen des Entstehens moralischer Fähigkeiten verbunden.
Erscheint im April