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Das Aufgebot der Tafelrunde von König Artus zur Bekämpfung der Nazis ist keineswegs nur ein Gag, den sich die Monthy Pythons hätten ausdenken können. Es ist die Projektion einer wenn nicht besseren, so doch an-de-ren Zeit auf unsere. Konfrontiert mit modernster Militärtechnologie machen mittelalterliche Ritter zwar eine komische und ohnmächtige Figur, ihr Hauen und Stechen erlaubt aber, Kampfpausen einzuschalten, um bei einem Stückchen Pfeffer-Brie zu philosophieren. 'Ich verbringe mein ganzes Leben damit', sagt Don Barthelmes Lanzelot, 'auf etwas draufzuhauen. Ist das die beste Lebensweise?' Letztlich geht es um die Frage, was nicht einfach nur politisch opportun ist, sondern moralisch richtig. Nachdem König Artus in den Besitz der Formel zum Bau der Atombombe gelangt ist, entscheidet er sich daher dagegen, den Krieg durch sie zu entscheiden - was ihn nicht vor Rassismen schützt.
'Donald Barthelme lässt in diesem gescheiten und einfallsreichen kurzen Roman König Artus und seine Ritter wieder aufleben, um gegen die Nazis zu kämpfen. Während Lord Haw-Haw per Rundfunk Gerüchte über Ginevras Affaire mit Lanzelot verbreitet und Ezra Pound zunehmend antisemitisch wird, bewahrt sich König Artus einige seiner edleren Gefühle. So ist er beispielsweise gegen die Bombardierung von Zivilisten. Aber die Zeit der Ritterlichkeit ist vorbei, der Gral wurde zur Atombombe. Es ist ein schneidend witziges Buch, das den Verlust einer Zeit beklagt, die, wenn auch nicht golden, so doch weniger schmutzig als unsere war.' The Sunday Times
Donald Barthelme (1931-1989), ist der Autor der amerikanischen Postmoderne. 'Barthelme', schreibt Thomas Pynchon, 'ist einer aus der Handvoll amerikanischer Autoren, die den Rest von uns schlecht aussehen lassen. Er weiss instinktiv, wie er die Ware bunkern und die Aufseher hereinlegen muss, um seine nächtliche Kontrabande an den Kontrollpunkten der Tageslicht-Realität vorbei zu schmuggeln.' Viele seiner Kurzgeschichten erschienen im 'New Yorker', sein Werk wurde im Deutschland durch den Suhrkamp Verlag verlegt. Heute ist keines seiner Bücher in Übersetzung mehr lieferbar - Zeit also, durch die erstmalige Übertragung seines letzten Romans 'The King' hinzuweisen auf einen Autor, den 'Life' als den 'wahrscheinlich am perversesten begabte Schriftsteller der Vereinigten Staaten' bezeichnet hat.
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