Der Informationsgehalt von latenten Steuern nach IAS 12
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Empirische Studien zum Informationsgehalt latenter Steuern nach IAS 12 sind bislang rar. Latente Steuern nach IAS 12 können möglicherweise dazu verwendet werden, Abweichungen des steuerbilanziellen Gewinns vom IFRS-Ergebnis approximativ zu bestimmen. Aus der Höhe dieser approximativ bestimmten Book-Tax-Abweichungen können gegebenenfalls zusätzliche Erkenntnisse für die Analyse der (nachhaltigen) Ertragslage eines Unternehmens resp. der "Ergebnisqualität" des ausgewiesenen IFRS-Ergebnisses gewonnen werden. In der vorliegenden Arbeit wird der Informationsgehalt latenter Steuern nach IAS 12 bzw. der der zugrunde liegenden Book-Tax-Abweichungen hinsichtlich der "Qualität" des IFRS-Ergebnisses und dessen Komponenten empirisch untersucht. Hierzu werden verschiedene - für (potenzielle) Investoren bzw. Analysten relevante - rechnungslegungsbasierte, empirische Maßgrößen zur Beurteilung der "Ergebnisqualität" vor dem Hintergrund bestehender Book-Tax-Abweichungen in deutschen IFRS-Konzernabschlüssen berechnet und zusammen dazu verwendet, die Extrapolierbarkeit des IFRS-Ergebnisses zu beurteilen. Die Ergebnisse zeigen, dass latente Steueraufwendungen nach IAS 12 offensichtlich genutzt werden können, um eine Benchmark zu konstruieren, die ein stabiles und nachhaltiges IFRS-Ergebnis kommuniziert. Liegen Abweichungen von dieser Benchmark vor, sollten Analysten, Investoren und empirische Forscher das publizierte IFRS-Ergebnis sorgfältig analysieren und die Gründe für diese Abweichungen herausfinden - das IFRS-Ergebnis ist nicht repräsentativ für künftige Geschäftsjahre und lässt sich somit nicht ohne weitere Modifikationen in Bewertungskalkülen und empirischen Modellen verwenden.
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