Der heilige Ignatius von Loyola und das Menschenbild seiner Geistlichen Übungen
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Akademische Arbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: bestanden, Philosophisch-Theologische Hochschule Münster (Institut für Spiritualität), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht das Menschenbild der Geistlichen Übungen des heiligen Ignatius von Loyola. Mit der Suche nach Glück und innerem Frieden weiß sich der geschichtlich interessierte Betrachter an die Person des heiligen Ignatius von Loyola erinnert, dessen Leben verschlungen und mit großer Anhänglichkeit an die Welt begann. Ignatius lernte, zu fallen und wieder aufzustehen. Er lernte, was dem Menschen wahrhaft Hoffnung spendet. Damit ist er einen Weg gegangen, welcher Mühe und den Gebrauch aller Sinne erfordert, jeder Mensch benötigt offenbar ihm eigens individuell zugedachte Hilfsmittel, sich der Gegenwart Gottes zu versichern und vor allem sein Wirken, sein Wort auch in den kleinsten Erlebnissen der Welt dankbar anzuerkennen. Wer das letzte Wort und die letzten Gaben zur Erkenntnis des Willens Gottes dazugeben muss, ist immer Gott selbst. Ignatius stellt in den Exerzitien auch keinen Gottesbeweis im Sinne logischer Schlussfolgerungen und philosophischer Stringenz auf. Er geht nicht als der Mensch vor, welcher Gott vergessen hat und nun versucht, sich und Gott selbst dessen Dasein zu erklären. Dabei läuft der Mensch Gefahr, sich unnötig verrückt zu machen und sich vor lauter Eifer, Angst, vielleicht auch eitler Selbstbespiegelung den Blick auf Gott, vor allem aber dessen Wesen, zu verstellen. Vielmehr vermittelt der Autor der Exerzitien Gott als freien Geber. Er ist damit bleibend unsichtbar, da er kein Gegebenes ist, welcher auf die dem Menschen fassbaren Daten angewiesen ist, sondern sich einzig "in diesen" befindet. Vielmehr ist der Mensch angehalten, mündig zu werden und sich nicht in selbst ersonnenen, groben Kategorien zu bewegen.Die Exerzitien bilden damit kein intellektuelles Kunstwerk, sondern echte Lebenshilfe für denjenigen, welcher sie anwendet. Sie dienen der Auferbauung des Glaubens. Glaube stellt als solcher kein denkerisches Hinnehmen dar, sondern Staunen und Berührtsein von einer Macht, welche sich frei mitteilt. Die letztendliche Leistung des Glaubens, die Anbetung, ist höher als jedes Erkennen und Wissen. Die Person des Menschen ist in die Erfahrung und Erkenntnis überragender Fülle integriert und antwortet auf diese in inniger Liebe. Diese Liebe besitzt eine Kraft, welche dem glaubenden Menschen neue Wirklichkeiten erschließt und Dinge erkennen lässt, welche dem Verstand verborgen bleiben. Die Offenheit Gott gegenüber führt den Glaubenden zur Erkenntnis. Große Dinge, welche sich nicht sehen lassen, ihnen gilt der Glaube.
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