Der Glaube und ¿das Sach¿
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Über drei Generationen gehörten die Winzerfamilie von der Mittelhaardt und die Handwerker- und Kleinbauernfamilie aus dem Land um den Donnersberg zu den "Erweckten" der pietistischen Gemeinschaft in der Pfalz. Weil man sich von der "sündigen Welt" abschottete, wurden auch die Ehepartner unter den "Gemeinschaftsleuten" gesucht und gefunden und so verstärkten sich wechselseitig Glaubens- und Familienverwandtschaft.
Gestützt auf Erinnerungen, Urkunden, Fotografien und vor allem die vielen Briefe der schreibfreudigen Familie werden die Lebensverhältnisse der Familie zwischen 1780 und 1960 dargestellt. Daraus ergibt sich auch eine Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Winzer, Tagelöhner und Handwerker im ländlichen Raum der Pfalz. Die Winzerfamilie kämpft um den Erhalt ihres sozialen Status, der durch die große Zahl der Kinder und die Realteilung bedroht ist. Die Tagelöhner- und
Leineweberfamilie schafft den sozialen Aufstieg aus der ländlichen Armut.
Die Kriegsbriefe von 1940 bis 1945 lassen die Nachgeborenen das erschütternde Geschehen an der Front und in der Heimat miterleben. Der Versuch, in der Nachkriegszeit die überkommenen Glaubens- und Lebensformen weiterzuführen scheitert: Der Prozess der Säkularisierung und der Strukturwandel in der Landwirtschaft lösen die Familien- und Glaubensbande auf.
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