Der Geist als Zerstörer der Seele
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VorwortIn den Jahren 1929 - 1932 erschien ein Buch, das den provozierenden Titel trug "Der Geist als Widersacher der Seele". Der Verfasser, Ludwig Klages, gehörte ursprünglich zum Kreis des Dichters Stefan George und war durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Graphologie und Charakterkunde bekannt geworden. Sein oben erwähntes philosophisches Hauptwerk stellt "Geist" und "Seele" als verschiedene Erscheinungsformen gegenüber. Nach seiner Auffassung versucht der Geist, sich zwischen Leib und Seele zu drängen, die untrennbar zusammenhängen. Sein Bestreben ist darauf gerichtet, das Leben zu entseelen und der Seele die Grundlage zu entziehen. Der Geist ist also nach Klages eine dem Leben und der Seele fremde, feindliche Macht, die ihre stärkste Ausprägung in der mechanistischen Naturwissenschaft findet.Klages, der auch den Verdienst hat, auf den fast vergessenen Kulturhistoriker Bachofen und seine Entdeckung des Mutterrechts aufmerksam gemacht zu haben, sagt in seinem Werk unter dem zerstörenden Einfluß des Geistes in absehbarer Zeit den Untergang des irdischen Lebens voraus.Heute gilt sein Werk als eine am Rande der philosophischen Richtungen stehende Erscheinung. Konrad Lorenz erwähnt es aber in seinem Buch "Die Rückseite des Spiegels" (S. 239), indem er schreibt: "Die kulturelle Entwicklung des Menschen läuft seiner "Natur" davon, und der Geist kann, wie Ludwig Klages gesehen hat, zum Widersacher von der Seele werden. Es wäre uns dringend nötig, mehr über all diese Erscheinungen zu wissen.
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