Der Gefangene des Sultans
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Gefangenschaft, Errettung und Ende des Kaiserlichen Kürassier-Rittmeisters Claudio Angelo De Martelli
Salzburg 2016, Format A5, 184 Seiten, broschiert, zahlreiches Bild und Kartenmaterial.
ISBN 978-3-901185-56-4
Juli 1683: Die Armee des Großwesirs Kara Mustafa Pascha rückt auf Wien vor, die kaiserlichen Abwehrtruppen an der Raab weichen vor der Übermacht. Rittmeister De Martelli, vom Elite-Regiment Dünewald, wird mit siebzig Kürassieren zu einem Himmelfahrtskommando beordert - der Sicherung des Rückzugs gegen streifende Tataren.
Schon am nächsten Tag gerät die Schwadron nach einem verlorenen Gefecht in Gefangenschaft, gleichbedeutend mit Sklaverei. Für den schwerverletzten Rittmeister beginnt nun eine Höllenfahrt, vorerst ins Heerlager vor Wien, dann durch die schlimmsten Kerker des Balkans. Auf seinem Weg erlebt er Kriegsgräuel, Korruption, Brutalität, bisweilen aber auch Edelmut und Milde. Und auch ein Stück Weltgeschichte: In Belgrad wird er Zeuge der Hinrichtung des glücklosen Großwesirs.
De Martelli hätte es in der Hand, sein Martyrium zu beenden, doch zum Renegaten ist er nicht geschaffen, und Lösegeld will er nicht zahlen. So wird er nacheinander Eigentum des Tatarenkhans, des Großwesirs, des Sultans, bis ihm englische Diplomaten in Konstantinopel durch eine Reihe riskanter Manöver die Freiheit verschaffen.
Heimgekehrt stellt sich De Martelli sofort wieder in den Dienst des Kaisers. Doch zwei Jahre Gefangenschaft, die Verwundung und der Nervenkrieg um seine Befreiung haben ihren Tribut gefordert, und der Halbinvalide De Martelli kämpft seinen letzten Kampf - um sein altes Kommando und gegen die österreichische Militärbürokratie, die kein Vertrauen mehr zu ihm hat.
Aus den Aufzeichnungen des Rittmeisters, den Akten des Wiener Hofkriegsrats und zahlreichen Nebenquellen entsteht vor dem Hintergrund des beginnenden "Großen Türkenkriegs" das Bild eines aufrechten kaiserlichen Offiziers, der in Erfüllung seiner Pflicht Freiheit und Gesundheit dem Ruhm des Hauses Habsburg opfern musste.
Dr. Harald Lacom, geboren 1940. Jus-Studium in Wien. 1966-2003 Richter, großenteils in Straf- und Familiensachen. Seit 2003 Dolmetscher/Übersetzer und Autor von Büchern und Artikeln historischen Inhalts. Verheiratet, ein Sohn.
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