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Mit der Aufklärung, mit der intellektuellen Mündigkeit gegenüber traditionellen Glaubenslehren kam zugleich die Nostalgie: die Trauer über den Verlust an Ganzheitlichkeit im Denken und Leben. Die Romantik schaffte hier Abhilfe, ohne rückwärts zu gehen. Denn Romantik ist die Kunst, metaphysische Luftschlösser zu bauen. In seinem beeindruckenden Epochenporträt zeichnet Stefan Matuschek die Romantik als großen Impuls der europäischen Moderne, der bis in die Gegenwart hineinwirkt.
Aus dieser Perspektive erschließt er die Neuerungen, die mit der Romantik in die Welt kamen: von der Blauen Blume bis zur Kunstreligion, von der romantischen Ironie bis zur Schauerromantik, von der Renaissance des Mittelalters bis zur Utopie der Volkstümlichkeit. Dabei war die Romantik keineswegs eine deutsche Affäre. Stefan Matuschek stellt uns ihre europäische Vielfalt vor Augen. In seinem weit gespannten Panorama begegnen wir Literaten wie den Schlegel-Brüdern und Eichendorff, Keats und Shelley, Victor Hugo oder Alessandro Manzoni, außerdem den großen Philosophen, Malern und Komponisten der Epoche. Überall reagierten die Romantiker auf drei Großereignisse: die Französische Revolution, die Revolution der Lesekultur und die Nationalisierung in der Folge von Napoleons Imperialismus. In diesem Kontext legt Stefan Matuschek eine frische, neue Gesamtschau der Romantik vor, die deren Träume als hellsichtiger erweist, als sie oft erscheinen.
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