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Der Fall Servet und die Kontroverse um die Freiheit des Glaubens und Gewissens

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»Als die Genfer den Servet töteten, haben sie nicht eine Lehre verteidigt, sondern einen Menschen getötet.« Was Sebastian Castellio in diese einfachen und nüchternen Worte fasste und für heutige Leser leicht nachvollziehbar klingt, löste zu seiner Zeit einen Streit aus, der Jahrhunderte währen sollte. Entschieden wurde er erst durch die Charta der Menschenrechte, in der das Recht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit festgeschrieben wurde. Damals aber hatte »dieses Geschehen viele fromme Menschen entsetzt und den Skandal der Skandale ausgelöst, der wohl kaum jemals in Vergessenheit geraten wird«, wie Castellio nach der Verbrennung Servets schrieb. Wie sehr sich seine Prophezeiung bewahrheiten würde, zeigte die weitere Entwicklung, als aus dem »Skandal der Skandale« der Fall Servet wurde, der die Geschichte der Toleranzbewegung maßgeblich beeinflussen sollte.
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