Der «Euthanasie»-Prozeß Dresden 1947
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Zahllose Patienten - Experten sprechen von über einhunderttausend Menschen - starben im Laufe des zweiten Weltkrieges in psychiatrischen Kliniken und Anstalten des Deutschen Reichs und in den besetzten Ländern den «Euthanasie»-Tod. Sie galten als «Ballastexistenzen» und «unnütze Esser». Mit Giftgas, Medikamenten und durch «Hungerkuren» brachte man ihr als «lebensunwert» befundenes Leben zum Erlöschen. Im Sommer 1947 standen in Dresden Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger vor Gericht, die in der «Tötungsanstalt» Sonnenstein/Pirna viele tausend Menschen ermordet hatten. Unter den Angeklagten befand sich auch einer der Hauptschuldigen an der von Hitler selbst angeordneten «Tötungsaktion» im «Dritten Reich», der am Ende des Prozesses zum Tode verurteilte Arzt Professor Dr. Paul Nitsche. In der vorliegenden, von Joachim S. Hohmann eingeleiteten und kommentierten Dokumentation werden die für den Dresdner «Euthanasie»-Prozeß angestrengten Ermittlungen - insbesondere die Aussagen von Beschuldigten und Zeugen - und der Prozeßverlauf durch die erstmalige Auswertung der erhaltenen Akten dargestellt. Damit kann nach nunmehr 45 Jahren eine zeitgeschichtliche Lücke geschlossen werden.
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