Der Erzählanfang in Theodor Fontanes Effi Briest
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Erzählanfänge, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Das erste Kapitel ist immer die Hauptsache, und in dem ersten Kapitel die erste Seite, beinah die erste Zeile. Die kleinen Pensionsmädchen haben gar so unrecht nicht, wenn sie bei Briefen oder Aufsätzen alle Heiligen anrufen: "Wenn ich nur erst den Anfang hätte". Bei richtigem Aufbau muß in der ersten Seite der Keim des Ganzen stecken".
Diese bezeichnende Aussage des Autors Theodor Fontane auf die Bedeutung des Erzählanfangs soll in dieser Arbeit untersucht werden. Gegenstand der Untersuchung ist der direkte Anfang, die erste Seite des 1894 erschienenen Textes, sowie die Anfangskapitel. Darin soll vor allem auf Symboliken und Motive geachtet werden, die als Vorausdeutungen für das weitere Romangeschehen gesehen werden können. Denn das Symbol zählt zum wichtigsten Erzählmittel in Fontanes realistischen Roman, weil es die Zusammenhänge auf indirekte Art herstellt und die Vieldeutigkeit der Bezüge impliziert. Effi Briest ist von einem dichten Netz von Andeutungen, Rückwendungen und Motivwiederholungen durchzogen, die entscheidend zum Zusammenhang des Ganzen beitragen. Gerade an den Stellen, an denen Gefühlsmomente und innere Höhepunkte (Verlobung, Untreue, Tod) ausgespart werden, sind die Verweise von tief greifender Bedeutung. Eine Bemerkung Fontanes zum Manuskript seines Romans Vor dem Sturm lässt sich auch auf Effi Briest als Motto anwenden:
"Man muß nicht alles sagen wollen. Dadurch wird die Phantasie des Lesers in den Ruhestand gesetzt, und dadurch wird wieder die Langeweile geboren".
Die Phantasie des Lesers anzuregen, darin besteht also Fontanes große Kunst. Weiter soll in dieser Ausführung auf die Figurengestaltung und den Bezug des Erzählendes auf den Erzählanfang eingegangen werden. Auch das Anfangen als symbolische Utopie wird diskutiert und erforscht, inwieweit das Anfangen an sich am Erzählbeginn thematisiert wird.
Begonnen werden soll mit einem kurzen theoretischen Abriss über den Erzählanfang und die Fachbegriffe histoire und discours. Der theoretische Teil ist im Folgenden absichtlich knapp gehalten, da das Hauptaugenmerk auf der Analyse des Erzählanfanges in Effi Briest liegen soll.
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