Der Aufstand Liudolfs in der Chronik Adalberts von Magdeburg
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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, , Sprache: Deutsch, Abstract: Als "Keim der ganzen Rebellion" beschreibt Adalbert von Magdeburg den Italienzug 951 des Königssohns Ottos I. Liudolf in seiner Fortsetzung der Chronik Reginos. Eben dieser Italienzug Liudolfs soll Mittelpunkt dieser Ausarbeitung sein und die Darstellung Liudolfs in der vorliegenden Quelle genauer analysiert werden. Ziel dieser Ausarbeitung ist es aufzuzeigen, welche Ideen eines Königssohns Adalbert entwickelt und inwiefern er es schafft, ein für Otto I. positives Narrativ über die Rebellion seines eigenen Sohnes zu schaffen. Adalberts Auffassung nach war es Liudolfs ungeschickter Übereifer, der nicht nur zu einem gescheiterten Italienzug für Liudolf, sondern auch zum großen, von Liudolf angeführten Aufstand der Jahre 953/954 geführt hatte.
Adalbert von Magdeburg konzentriert sich in seinen Erzählungen auf die Abwendung vom Vater durch Ungehorsam, ohne auf die genauen Geschehnisse und Gründe Liudolfs genauer einzugehen. Diese sollen in dieser Ausarbeitung noch weiter beleuchtet werden, um aufzuzeigen, welche Lücken Adalbert in seiner Darstellung aufweist und welche Narrative er damit schafft. Dabei gestaltet sich auch die Darstellung Adalberts des Weihnachtsfestes in Saalfeld als spannend.
Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um einen Ausschnitt aus Adalbert von Magdeburgs Fortsetzung der Chronik des Abtes Regino von Prüm. Eine Einteilung in Quellengattungen nach Goetz erweist sich als schwierig. Obwohl Adalbert mit seinem Werk die Weltchronik Reginos von Prüm fortsetzte, ist eine Einteilung in die Gattung als Weltchronik kritisch zu betrachten. Berücksichtigt man die Tatsache, dass die Chronik Reginos mit der Geburt Christi beginnt, würde sich die Quelle zwar als Weltchronik klassifizieren lassen, aber Adalbert legt seinen Fokus auf die Geschichte Ottos in den Jahren 907 bis 967. Daher behandelt er eher die Reichsgeschichte und bezieht sich teils auch auf die Kirchengeschichte.
So erfolgt auch keine Einordnung in weltliches Geschehen und es gibt keinen Bezug zu fremden Kulturen und Gesellschaften. Dennoch erzählt Adalbert bis in seine Gegenwart hinein mit einem linearen Geschichtsablauf und stellt stets die Königs- bzw. Kaisergeschichte Ottos dar. So setzt er sich aber auch rund 20 Jahre nach Anfangsjahr der Chronik wohl wissend über Relevanz der Ereignisse mit ihnen auseinander und beschreibt so die Ursprünge der Ottonen. Demnach weist die Chronik auch volkschronistische Charakteristika auf.
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